Geschichte der Region
Der
Ursprungsgedanke
Die frühen 50-er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland waren geprägt von Engpässen bei Rohstoffen und Produktionsmaterialien. Eine Hauptaufgabe der Einkäufer in den Industrie-unternehmen bestand deshalb in der Suche nach Lieferquellen. Erschwert wurde diese Aufgabe dadurch, dass generell keine überbetrieblichen Verbindungen zwischen Einkäufern zweier Unternehmen existierten. Allerdings hatten Einkäufer im Bundesgebiet immer wieder angeregt, einen überregionalen Erfahrungsaustausch zu etablieren. Hanns Rump schrieb in seinem Beitrag zum 20-jährigen Bestehen des Düsseldorfer Einkäufer-Club (DEC) im Jahre 1978:
„Der Gedanke, auch in Deutschland örtliche
Einkäufer-Clubs zu gründen, entstand auf einer USA-Reise zum Studium des
amerikanischen Einkaufswesens um Jahre 1955. Anlass dazu gab meine Teilnahme
an einem Clubabend der „Cleveland Association of Purchasing Agents“
(CAPA). Von 500 Mitgliedern waren etwa 300 anwesend. Zu Beginn drei
Kurzreferate mit Diskussion in getrennten Räumen. Nach den gemeinsamen Abendessen eine
beispielhaft warenkundliche Darstellung über Emaille: Geschichte
(einschließlich deutscher Beiträge), Grundstoffe, Verfahren und
Anwendungsgebiete. Danach Übergang zum geselligen Teil. Dieser fachlich und gesellschaft-lich wertvolle
und schöne Abend mit seinen vielen erfreulichen Eindrücken begeisterte mich
so, dass ich von meinem spontan gefassten Entschluss, solche örtliche
Veranstaltungen auch in Deutschland zu ermöglichen,
nicht mehr los kam. Doch die BIE (Bundesarbeitsgemeinschaft Industrieller Einkauf) bestand erst knapp ein
Jahr – ohne Geld und Personal. So musste ich mich zunächst auf die Verbreiterung
unserer fachlichen und finanziellen Basis konzentrieren und möglichst viele
Mitglieder werben.“
Erfahrungsaustauschgruppe
Industrieller Einkauf bei der Industrie-
und Handelskammer Düsseldorf
Bereits seit 1952 bestand die „Erfahrungsaustauschgruppe Industrieller Einkauf“ bei der IHK Düsseldorf, hervorgerufen durch Herrn Dr. Kind und Hanns Rump. Weiter heißt es in der Chronik von Hanns Rump aus dem Jahre 1978:
„Da es zur überbetrieblichen Zusammenarbeit von Einkäufern noch keine Erfahrung gab und die Unternehmer sogar mißtrauisch beurteilten – „entweder tauschen sie ihre Einkaufspreise aus oder vergleichen die Gehälter“ – begannen wir zunächst mit den drei Kammern Wuppertal, Remscheid und Solingen mit gemeinsamen Zusammenkünften von Unternehmen und ihren Einkaufsleitern. Am Anfang waren die meisten Gespräche gewiss recht interessant, ihr Zustandekommen aber aus Zeitgründen immer schwieriger, so dass wir dazu übergehen mussten, Erfa-Gruppen nur noch mit Einkaufsleitern zu gründen.“
Zuständig für diese Erfa-Gruppen waren die Kammern, die bestimmte Einkaufsleiter über ihre Firmen einluden. Die Sitzungen fanden einmal im Monat nachmittags, später in unterschiedlichen Zeitabständen statt. Wesentlicher Bestandteil des Erfahrungsaustausches waren Besprechungen der Marktlage, durch welche die Kammern ihren Bericht mit aktuellen Beschaffungsmarkt-beobachtungen im Kammerbezirk bereichern konnten.
Eine zweite
Aufgabe der Erfa-Gruppen war die Weiterbildung der Einkäufer, zu der Hanns
Rump im Jahre 1951 das erste Seminarprogramm erstellte. Auf dieses
gemeinsame Pionierseminar im Bereich Wuppertal, Remscheid und Solingen
folgten später noch viele bei anderen Kammern.
Bundesarbeitsgemeinschaft
Industrieller Einkauf
Die 1954 gegründete „Bundesarbeitsgemeinschaft Industrieller Einkauf“ (BIE) – später umbenannt in „Bundesverband Industrieller Einkauf“ – war eine bundesweit unabhängige Körperschaft. Zunächst konnten die Erfa-Gruppen keine örtlichen Gruppen des BIE sein, da diese zum Funktionsbereich RKW-IHK gehörend waren, es sei denn, sie hätten sich in BIE-Gruppen umgewandelt.
Doch schon in
den ersten Jahren nach Gründung der BIE entstanden örtliche BIE-Gruppen,
die sogenannten „Einkäufer-Clubs“, in denen über aktuelle Entwicklungen
im Einkauf und über das Berufsfeld des Einkäufers diskutiert wurde.
Die Vorsitzenden unserer BME-Region
Hanns Rump schrieb 1978 anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums in seiner Historie:
„Eine besonders aktive Gruppe im Düsseldorfer Einkäufer-Club verdient höchste Anerkennung: Die kleine Zahl der Vorsitzenden. Kaum jemand kann sich vorstellen, was von diesen Optimisten erfordert wird und was sie nicht einfach delegieren können. Vom Erfolg ihres persönlichen Einsatzes hängt natürlich ihre jeweilige Stimmung – selbstverständlich auch umgekehrt – ab“.
Bis heute hat sich daran nichts verändert, denn wir alle wissen, dass der Leistungs- und Zeitdruck in unseren Unternehmen eher zu- als abgenommen hat. Die nachfolgend genannten Personen sind stellvertretend für die vielen Kolleginnen und Kollegen der Regionsvorstände, die mit viel Engagement für den DEC bzw. BME ehrenamtlich tätig waren oder noch sind und dafür gesorgt haben, dass wir heute innerhalb des BME als kompetente, repräsentative und richtungsweisende Region gesehen und anerkannt werden:
1958 – 1967: Heinrich Gerke
1967 – 1970: Christian Mirhoff
1970 – 1973: Karl-Heinz Platte
1973 – 1975: Udo Kindor
1975 – 1977: Udo Knepper
1977 – 1979: Haiko Heitmüller
1979 – 1983: Gerd Engelmann
1983 – 1987: Herbert H. Ludwig
1987 – 1988: Eberhard Zerres
1988 – 1992: Karl-Heinz Stumpf
1992 – 1996: Christiane Mainka
1996 – 1998: Karl-Heinz Philippi
seit 1998: Klaus Strümpel
Ausblick
Bis heute hält die BME – Region
Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein am erfolgreichen Konzept seiner Gründer fest: Fachvorträge
namhafter Referenten, Betriebsbesichtigungen ausgewählter
Unternehmen, Messepräsenz und der vierteljährlich stattfindende Einkäufer-Tisch
leisten einen entscheidenden Beitrag zur persönlichen und fachlichen
Entwicklung unserer Mitglieder.
Der persönliche Erfahrungsaustausch wird auf den zahlreichen Kontakt- und Informations-veranstaltungen kontinuierlich gefördert. Getreu unserem Motto „Von Praktiken – für Praktiker“.
Mit der Präsenz unserer BME-Region auf (regionalen) Messen, dem weiteren Kooperationsausbau mit den regionalen Wirtschaftsförderern und Industrie- und Handelskammern verstärken wir unsere Öffentlichkeitsarbeit und Außenwirkung.
Die Materialwirtschaft als Ganzes wird sich auch weiterhin in allen Bereichen rasant entwickeln. Hier liegen die künftigen Aufgaben des BME und unserer BME-Region. Dabei mitzuhelfen, Erfahrungen weiterzugeben, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen, Aufbau und Pflege von Business-Experten-Netzwerken und die Gewinnung neuer Mitglieder aus der Praxis, damit all dies möglich wird.
Wir werden diesen Herausforderungen auch weiterhin bei der zukünftigen Veranstaltungsplanung inhaltlich Rechnung tragen. Damit diese Ziele erreicht werden können sind wir auf IHRE Mitarbeit angewiesen. Denn jeder Verband lebt durch die aktive Mitarbeit eines jeden Einzelnen. Leisten Sie Ihren persönlichen Beitrag in dem Sie uns wissen lassen, welche Themen für Sie wichtig und interessant sind und unsere Regionsveranstaltungen zahlreich und regelmäßig besuchen.
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KS